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Geschichte

Der Gemeindeteil Wölsendorf wurde 1015 erstmals erwähnt. Schwarzach gehörte zum Rentamt Amberg und zum Landgericht Nabburg des Kurfürstentums Bayern. Seit 1818, im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern, bildeten Wölsendorf und Schwarzach b. Nabburg die Gemeinde, später bei der Gebietsreform in Bayern kamen 1974 Unterauerbach und 1975 Altfalter, das 1971 bereits um die Gemeinde Weiding vergrößert worden war, hinzu. Hier finden Sie Einblicke in ausgewählte geschichtliche Themen rund um die Ortsteile.

Der Bergbau um Wölsendorf

Verursacht durch die im südlichen Naabgebirge kreuzenden Störungssysteme des sogenannten Pfahls, einem 150 km langen Quarzgang durch den nordöstlichen Bayerischen Wald, bildete sich zu beiden Seiten der Naab ein Flussspatgebiet aus, das in seiner ca. 15 km langen Längserstreckung von Südost nach Nordwest und seiner ca. 7 km breiten Quererstreckung von Südwest nach Nordost die Orte Lissenthan, Stulln, Wölsendorf, Schwarzach, Altfalter und Weiding berührt. Von den insgesamt 50 Gängen um Wölsendorf waren 15 von wirtschaftlichem Interesse. Neben Flussspat und Schwerspat fand man Calcit, Dolomit, Quarz, Markasit, Pyrit, auch als Schwefelkies, Katzen- oder Narrengold bekannt, Uraninit, Sphalerit, Galenit und das nach Wölsendorf benannte Wölsendorfit. Es ist ein selten vorkommendes Mineral, das aufgrund der Blei- und Urananteile sehr giftig und stark radioaktiv ist. Es gibt weltweit nur wenige Fundorte mit diesem Mineral. Hier finden Sie eine Chronologie des Bergbaus in der Region.

Flussspatgrube Marienschacht, 1967; Foto: Wikimedia Commons, Haubi, GNU Free Documentation License, https://commons.wikimedia.org/wiki/File:W%C3%B6l_67_(4).jpg

Bereits im 15. Jahrhundert baute man um Wölsendorf Silber ab. Galenit, auch als Bleiglanz bezeichnet, ist aufgrund seines Bleigehalts von bis zu 87 % das wichtigste Erz zur Gewinnung von Blei und wegen seines Silbergehalts bis zu 1 % auch wichtigstes Silbererz. Gegen Ende des 15. Jahrhunderts wurde der Abbau von Silber immer unwirtschaftlicher. Man konzentrierte sich auf den Abbau von Blei.

Ehemaliger Eingang zum "Heinrich-Kocher-Stollen" in Wölsendorf; Foto: Wikimedia Commons, A. Köppl, Creative Commons Attribution 3.0 Unported license, https://commons.wikimedia.org/wiki/File:W%C3%B6lsendorf_16_08_2013_03.jpg

Ab 1900 begann in der Region um Wölsendorf und Stulln dann ein verstärkter Abbau von Flussspat, der nach dem Zweiten Weltkrieg von weltwirtschaftlicher Bedeutung war. Flussspat wird in der Stahl- und Glashüttenindustrie verarbeitet. Er kann auch zu Flusssäure verarbeitet werden, um als Konservierungs- und Lösungsmittel Verwendung zu finden. Allein zwischen 1951 und 1960 erreichte die Fördermenge 1 Million Tonnen Material. Der Bergbau um Wölsendorf ging aufgrund der Ausbeutung der Lagerstätten und der damit verbundenen zunehmenden Unwirtschaftlichkeit in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts seinem Ende entgegen. Die Erschließung von Flussspatrevieren in anderen Ländern und die Entwicklung von Ersatzstoffen, die den Einsatz von Flussspat in der Industrie erübrigten, beschleunigten die Entwicklung. Die Schachtanlagen um Wölsendorf sind heute Geschichte. Das Besucherbergwerk Kocher-Stollen musste 2009 aus Sicherheitsgründen schließen.

Geschlecht und Hofmark Altfalter

Das Geschlecht der Altfalterer wurde 1133 mit "otto de affoltert" zuerst urkundlich erwähnt. Später war Altfalter eine Hofmark, entstanden durch die Zusammenlegung von Grundherrschaft und Gerichtsherrschaft in die Hände von Adeligen. In Altbayern existierten etwa 1400 solcher Hofmarken. Ein Teil der oberpfälzischen Hofmarken befand sich in den Händen fränkischer Adeliger. In Altfalter gab es zwei Landsassengüter, ein lehenbares und ein allodiales Gut. Letzteres war 1593 aufgrund einer Erbteilung der Muracher entstanden. In einer kurpfälzischen Lehensurkunde vom 24. September 1477 erhielt zunächst Albrecht von Murach zu Guteneck das Lehen Altfalter und den Zehent des dortigen Bergwerks. Die allodiale Hofmark, also das Eigentum an Altfalter, entstand 1593 aufgrund einer Erbteilung der Muracher. Dazu gehörten Untertanen in Furthmühle und Weiding. Der Erbengemeinschaft der Muracher folgte 1599 Albrecht Gerhard von Löschwitz als Besitzer. Im Jahre 1637 kam es zum Verkauf des Landsassengutes Altfalter an Hans Christoph Volkhammer. Hans Christoph Pfreimder folgte. Von dessen Erben ging der Besitz 1696 an Johann Friedrich von Satzenhofen über. Nach dessen Tod übernahm seine Witwe Johanna Sybilla die Hofmark. In der Folgezeit bis 1742 waren Thomas Janson von der Stock und seine Erben als Landsassen der allodialen Hofmark Altfalter eingetragen.1742 erwarb Johann Michael von Albrechtsburg die allodiale Hofmark Altfalter. Ihm folgte sein Sohn Johann Nepomuk Freiherr von Albrechtsburg im Jahre 1774 nach. 1805 ging das Landsassengut auf Theobald Freiherr von Anethan über. Durch die Auflösung der Hofmarken im 19 Jahrhundert kamen die Besitzungen in Privathände, die Gerichtsbarkeit ging auf den Staat über.

Brünnl-Wallfahrtsstätte zu Schwarzach

Im Untergeschoss der St. Laurentiuskapelle neben der Kirche St. Ulrich in Schwarzach befindet sich das sogenannte "Brünnl" mit einer Lourdesgrotte. Diese wurde 1894 errichtet. Die Wallfahrt geht schon auf das Jahr 1726 zurück. Der erblindete Georg Rottmayr aus Schwarzach erhielt in diesem Jahr sein Augenlicht, als er seine Augen mit dem Brunnenwasser gewaschen und anschließend in der Kirche Andacht und Gebet verrichtet hatte. In der Kirche St. Ulrich befand sich schon damals das wundertätige Gnadenbild der heiligen Mutter Gottes, das heute auf dem Hauptaltar steht. Daraus entwickelte sich die Wallfahrt, die von 1728 an florierte. Ab 1791 wurde der Brunnen ausgebaut und zur Lourdesgrotte umgestaltet und 1794 eingeweiht. Nach der Säkularisation 1803 wird es stiller um die Wallfahrt und mit Errichtung des Eisernen Vorhangs durch die beiden Weltkriege erlahmte sie langsam. Heute sind noch der 15. August und der Sonntag nach dem 7. Oktober Wallfahrtstage. Schwarzach liegt am Böhmisch-Bayerischen Brünnlwallfahrtsweg.

Brünnl-Kapelle mit einem halbrunden, auf Holz gemalten Votivbild mit einer Darstellung von Kirche und Kapelle vom Ende des 18. Jahrhunderts; Foto Josef Merkl

So kam Unterauerbach zu Schwarzach b. Nabburg

Ein in Unterauerbach 1958 gefundenes Absatzbeil aus der mittleren Bronzezeit zeugt von der frühen Besiedelung des Auerbachtales. Es war schon im 9. Jahrhundert von Slawen besiedelt. Im Jahr 1031 wurde Unterauerbach erstmals erwähnt. Im Salbuch Ottos des Erlauchten, dem "Urbarium antiquissimum" wurde Unterauerbach Mitte des 13. Jahrhunderts als Teil des Amtes Schwarzach aufgeführt. Im Urbar von 1283 als herzogliches Amt und im Urbar von 1326 als Teil von Neunburg vorm Wald. 1661, nach Ende des Dreißigjährigen Krieges, gab es in Unterauerbach 20 Anwesen. Entsprechend einer Verordnung von 1808 wurde das Landgericht Neunburg vorm Wald in 55 Steuerdistrikte unterteilt. Dabei bildete Mitterauerbach mit den Ortschaften Mitterauerbach, Oberauerbach, Oed und Unterauerbach einen Steuerdistrikt. Ab 1830 bildete Unterauerbach zusammen mit den Ortschaften Mitterauerbach, Oberauerbach, Öd und Ödgarten eine selbständige Gemeinde. 1974 wurde die Gemeinde aufgelöst. Mitter- und Oberauerbach wurden in die Gemeinde Neunburg vorm Wald eingegliedert, Unterauerbach, Öd und Ödgarten kamen zu Schwarzach bei Nabburg. Jedoch wurden die Grenzen der evangelischen Kirchengemeinde, die davor mit denen des Altlandkreises Neunburg übereinstimmten, nicht verschoben. So gehört Unterauerbach immer noch zur evangelischen Kirchengemeinde Neunburg vorm Wald.

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